Kleintiere im Freigehege

Durchs Gras hoppeln, dem Vogelgezwitscher lauschen und lecker Löwenzahn futtern – wer die Möglichkeit hat, Meerschweinchen und Kaninchen an der frischen Luft zu halten, tut seinen Schützlingen damit einen großen Gefallen. Wichtig ist es jedoch, das Gehege optimal zu planen, damit die Tiere ihren Außenaufenthalt sicher und gesund genießen können. Wie der Außenaufenthalt von Meerschweinchen und Kaninchen perfekt gelingt: Der Standort

Das Hotel Sonnenschein ist eine ganz besondere Anlage für die Nager und Kaninchen – schon bei der Planung müssen deshalb etliche wichtige Faktoren bedacht werden, damit es den Gästen und herum gut geht. Das beginnt bei der Wahl des Standorts. Geschützt sollte der Bereich sein und auf keinen Fall zugig, denn das bekommt den Langohren und Mümmelnasen gar nicht gut. Wenn ein Baum oder Busch von oben Teilschatten spendet, ist das ebenfalls sinnvoll – alternativ kann später über dem Gehege ein Sonnenschutz angebracht werden. In jedem Fall brauchen die hitzeempfindlichen Tiere Schatten plätze, um an heißen Tagen Ab kühlung zu finden.

Was die Größe betrifft, so verhält es sich für alle Tiere gleich: Je größer, desto besser! Kaninchen sind äußerst aktiv und neugierig, sie hoppeln, springen, rennen, schlagen Haken und spielen, und dafür brauchen sie Platz. Außerdem werden sie, genau wie Meerschweinchen, nicht einzeln gehalten – und das bedeutet noch größeren Platzbedarf. Als Faustregel gilt, dass Kaninchen jeweils mindestens drei Quadratmeter benötigen – denn allein mit drei herzhaften Hoppel schritten legt ein Kaninchen gut und gerne zwei Meter zurück. Bei gewagten Sprüngen sind es bis zu vier Meter! Mit Sicherheit darf man also sagen: Das Außengehege kann nie zu groß sein!

Vorsichtig bei giftigen Pflanzen!

Gras, Löwenzahn und andere Fresspflanzen sind in Ordnung. Es gibt aber auch unzählige Gewächse, die für Nager und Kaninchen ungesund oder sogar giftig sind. Dazu gehören Fingerhut, Bärlauch, Krokus, Maiglöckchen, Narzisse und Buchsbaum. Vorsicht insgesamt bei der Eingewöhnung: Die Umstellung auf frisches Grün in Mengen kann zu starken Blähungen führen. Gewöhnen Sie die Tiere also gegebenenfalls schon vorher mit kleineren Mengen an die frische Kost. Bei der Außenfläche handelt es sich am besten um ein sauberes Rasenstück – frische, gesunde Pflanzen können Sie dann immer noch zufüttern und Sie haben gleichzeitig die Kontrolle über das Buffet der Hotelgäste.

Wurde der optimale Standort für das Freigehege bestimmt, geht es daran, eine möglichst sichere Anlage zu gestalten. Hierbei unterscheiden wir zwischen innerer und äußerer Sicherheit.

Innere Sicherheit

Kaninchen buddeln und graben bekanntermaßen mit Leiden schaft und legen in freier Natur umfassende Tunnelsysteme an. Entsprechend ist das Buddeln ein wichtiger Bestandteil des Kaninchenlebens, der bei der Planung des Außen geheges berücksichtigt werden muss! Wer nicht möchte, dass seine Schützlinge sich kurzerhand aus dem Gehege graben, legt die Fläche mindestens am Rand mit Steinplatten aus. Man kann die Fläche auch vollständig mit Steinplatten bedecken – dann aber muss mit Einstreu dafür gesorgt werden, dass die Tiere ihrem Buddeltrieb nachkommen können. Die aufwändigere Alternative ist es, die Fläche auszuheben und in mindestens 50 Zentimeter Tiefe ein grobmaschiges Drahtnetz auszulegen, das weiteres Buddeln verhindert. Gleichgültig, welche Variante Sie wählen – die Tunnel- und damit Ausbruchkontrolle sollte regelmäßig stattfinden, um die Aktivitäten der Profi-Tunnelbauer genau im Blick zu haben.

Äußere Sicherheit

Dass ein Kaninchen sich aus dem Gehege buddelt, ist vor allem deshalb gefährlich, weil außerhalb unzählige Gefahren lauern. Marder, Greifvögel, Füchse, Hunde und auch Katzen gehören zu den Fressfeinden von Kaninchen und Meerschweinchen. Umgekehrt gilt je doch auch, dass diese Fressfeinde nicht ins Gehege gelangen dürfen. Ein Marder beispielsweise kann sich problemlos durch einen ganz normalen Maschen drahtzaun zwängen oder sich von außen unter dem Zaun durch ins Gehege buddeln. Marder, Füchse und andere Räuber können sich zudem problemlos durch dünnen Draht beißen. Gut geeignet ist deshalb Volierendraht mit einer Stärke von 1,2 Millimetern. Die Draht-Quadrate sollten dabei nicht größer als zwei mal zwei Zentimeter sein. Als Schutz vor Greifvögeln muss zusätzlich an eine Abdeckung von oben gedacht werden.

Wetterschutz und Reinlichkeit

Wetterschutz ist ein wichtiger Punkt, was das Gehege betrifft – und zwar bei gutem wie schlechtem Wetter. Bieten Sie Ihren Tieren sowohl einen Regenschutz als auch Schatten an sonnenreichen Tagen. Wichtig ist dabei, dass alle Bereiche gut belüftet, aber nicht zugig sind.

Eine Toilette eignet sich hervorragend, um den Bedürfnissen der Nager und Kaninchen gerecht zu werden und gleichzeitig die Reinigung des Geheges zu optimieren. Darüber hinaus müssen Futter und frisches Wasser so angeboten werden, dass sie immer zur Verfügung stehen und für den Halter auch täglich leicht zugänglich sind. Das Wasser sollten Sie in eine relativ schwere Schale füllen, die bei Windböen nicht einfach umkippt. Das Futter muss vor Regen und Wind geschützt werden, um stets trocken zu bleiben.

Was die restliche Gestaltung des Geheges betrifft, so sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Baum stümpfe, Hütten, Schlupflöcher, erhöhte Sitz mög lichkeiten, Steine, kleine Tunnel, schattige (Stein-)Sitz plätze, aber auch Äste und Wurzeln bereichern den Außen aufenthalt Ihrer Schützlinge. Es versteht sich dabei von selbst, dass frisches Stroh und Sägespäne das Wohl der unternehmungslustigen Tiere ungemein erhöhen.

Innenausstattung

Platz, Wetterschutz und abwechslungsreiche Elemente allein machen noch kein schönes Außengehege – auch auf die Behausung kommt es an! Sie soll nicht nur Schutzzonen vor Wind und Wetter bieten, sondern auch als sicherer Rückzugsort in der Nacht dienen. Wichtig ist deshalb ein ausreichend großes Kaninchen- oder Meerschweinchenheim. Hier finden die Tiere Unterschlupf vor Wind, Regen und Kälte, sie können sich zum Schlafen zurückziehen und verfügen damit über eine wichtige Ruhezone.

Das optimale Heim für die Hoppler ist deshalb mit einem Schlafzimmer ausgestattet, in dem die Tiere sich völlig sicher fühlen können. Regelmäßig frische Streu versteht sich dabei als „Zimmerservice“ von selbst. Auch eine Trinkflasche und ein Futternapf gehören ins Nager- und Kaninchenheim, damit die Tiere jederzeit Zugang zu frischem Wasser und Futter haben. Heime aus Holz eignen sich deshalb besonders gut, weil die Luft in ihnen zirkuliert und die Gäste trotzdem geschützt sind. Achten Sie darauf, dass für alle Bewohner des Geheges genug Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind – Kaninchen beispielsweise müssen sich in ihrem Heim richtig langstrecken können.

Wenn Sie all diese Tipps beherzigen, fühlen sich Ihre Langohren, Hoppler und Mümmler draußen so richtig wohl! (aa)

©ZOO&Co.

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